Mobiler Beobachtungswagen zum Kranichschutz

Vor ihrem Weiterflug in die Überwinterungsgebiete legen vor allem aus Skandinavien und dem Baltikum kommende Kraniche nach der Überquerung der Ostsee einen Zwischenstopp zur Nahrungsaufnahme ein. Dazu dient die Rügen-Bock-Region in Vorpommern. In den Monaten September und Oktober ist die Hauptjahreszeit der Kranichrast in der Region. Dann ist sie eine der europaweit bedeutendsten Rastplätze mit jährlich bis zu 70.000 Kranichen.

Wichtigste Nahrungsquelle der Vögel sind die Ernterückstände aus Maiskulturen. Der Anbau von Mais hat besonders in der Region westlich von Barth und nordöstlich von Ribnitz-Damgarten zugenommen. Dieses hat dazu geführt, daß diese Region als Nahrungsquelle für Kraniche an Bedeutung zugenommen hat.

In dieser Region gibt es – anders als in dem Gebiet östlich von Barth und westlich von Stralsund – für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher keinen geeigneten Standort für eine feste Beobachtungsplattform. Ihr Fehlen führte immer wieder dazu, daß Personen zu nah an die scheuen Kraniche herankamen. Dadurch wurden die Vögel beunruhigt und verscheucht. Sie verbrauchten dabei Energie, die sie für den Zug in die Überwinterungsgebiete benötigen.

Daher bestand dringender Handlungsbedarf. Deswegen ist im Jahr 2012 ein Bauwagen in einen mobilen Beobachtungswagen umgebaut worden. Das Fahrzeug kann von einem landwirtschaftlichen Schlepper gezogen werden, so daß er bedarfsabhängig an wechselnden Standorten eingesetzt werden kann.

In der Hauptjahreszeit der Kranichrast wird das Fahrzeug ganztätig bis in die Dunkelheit von Mitarbeitern des Projektträgers betreut. Es ist außerdem mit Informationstafeln ausgestattet. Aufsteller am Straßenrand weisen auf den jeweiligen Standort des Fahrzeugs hin.

Die Stiftung hat sich an den Anschaffungskosten für den mobilen Beobachtungswagen mit einer Zuwendung beteiligt.

Träger des Projekts: Kranich-Informationszentrum der Kranichschutz Deutschland gGmbH

Kraniche auf einem Maisstoppelfeld
(Foto: Dr. Günter Nowald)

Rufende Kraniche
(Foto: Dr. Günter Nowald)

Bei der Eröffnung
(Foto: Carsten Linde)