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Glänzende Seerose im Moorweiher

 

Nordwestlich von Wunsiedel befindet sich das Zeitelmoos. Es handelt sich um ein ehemaliges Hochmoor mit vielen Moorweihern. Diese Gewässer sind ehemalige, kleinflächige Torfstiche meist aus weit zurückliegenden Zeiten, die – nachdem sie ausgebeutet waren – oft mit Dämmen zur Fischnutzung aufgestaut wurden.

Das Zeitelmoos steht unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet setzt sich aus mehreren Landschaftsteilen mit einer Gesamtgröße von etwa 78 ha zusammen. Einer der Landschaftsteile ist ein Verbund von drei, insgesamt etwa 1,9 ha großen Moorweihern, wozu der Weißweiher mit angrenzenden Feuchtbrachen gehört.

Der Weißweiher ist ein quellmooriger Teich auf lehmigem Untergrund. In dem Gewässer wächst die stark gefährdete Glänzende Seerose (Nymphaea candida). Sie ist auf Gewässer mit nährstoffarmen Wassereigenschaften spezialisiert. Der Weißweiher ist zudem mit seinen Begleitgewässern Lebensraum für seltene Moorlibellen.

Auch der Weißweiher hatte vor langer Zeit einen vermutlich manuell gebauten Dammkörper erhalten, um ihn aufzustauen. Dieses Bauwerk  hat sich durch die Verwendung torfigen Bodenmaterials im Laufe der Jahre als zu wasserdurchlässig erwiesen. Außerdem war ein Zulaufgraben zum Weißweiher verwachsen, verstopft und daher nicht mehr funktionsfähig.

Beides – der Zustand des Damms und des Zulaufgrabens – hatten dazu geführt, daß der Weißweiher zum Schaden der Glänzenden Seerose und der Moorlibellen immer weniger Wasser führte. Der Wassersäule fehlten etwa 20 cm. Die Glänzende Seerose drohte durch den Wasserverlust einzugehen.

Ziel des Projekts war es, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und so charakteristische Arten der Flora und Fauna des Fichtelgebirges zu fördern. Dazu ist der Damm durch die Verwendung insbesondere von Lehm stabilisiert worden. Danach war der Damm wieder wasserundurchlässig, ein Überlaufrohr zur Wasserstandsregulierung blieb intakt. Außerdem ist der Zulaufgraben aufgeweitet worden, so dass künftig auch über ihn Wasser in den Weißweiher gelangen wird.

Es wird erwartet, dass im Weißweiher in relativ kurzer Zeit vor allem für die Glänzende Seerose wieder ausreichend Wasser stehen wird. Bei allen Arbeiten ist darauf geachtet worden, dass die seltenen Torfmoosarten in der Verlandungszone keinen Schaden nehmen.

Lehm wurde von einer brachen Moorwiese entnommen, auf der sich insbesondere große Fichten ausgebreitet hatten. Sie wurden gefällt und abtransportiert. Es wird damit gerechnet, dass sich der ökologische Wert der Moorwiese durch die Beseitigung der Fichten und die Entstehung flacher Gewässer als Folge der Bodenentnahme langfristig verbessern wird.

Die Stiftung hat sich im Jahr 2018 an den Kosten des Projekts mit einem Zuschuss beteiligt.

Träger des Projekts: Naturpark Fichtelgebirge e.V. – Landschaftspflegeverband im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Weißweiher
(Foto: Martina Gorny)



Weiße Seerose
(Foto: Gudrun Frohmader-Heubeck)



Arbeiten am Damm
(Foto: Gudrun Frohmader-Heubeck)



Torfmoos
(Foto: Walter Hollering)


Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus)