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Pflege von Kalkmagerrasen durch Beweidung

 

Im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland gibt es Naturräume mit einer bemerkenswerten Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Zu diesen Lebensräumen gehören Kalkmagerrasen. Solche befinden sich zum Beispiel in abgeschiedener Lage in einem tief eingeschnittenen Trockental im Naturschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Hirschrodaer Graben. Es handelt sich um ein in den Muschelkalk eingeschnittenes Kerbtal  von etwa 157 ha mit teilweise sehr steilen Hängen.

Es ist ein Extremstandort mit warmem Klima, Nährstoffarmut und Trockenheit. Die früheren, die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren fördernden, kleinteiligen Nutzungsformen als Streuobstwiesen und im Terrassenweinbau sind im Gelände stellenweise noch erkennbar. Das Projektgebiet setzt sich aus sechs Teilflächen mit einer Gesamtgröße von insgesamt etwa 10 ha zusammen.

Zu den Pflanzenarten des Projektgebiets gehören zahlreiche der etwa 25 im Geo-Naturpark vorkommenden Orchideenarten (wie Dreizähniges Knabenkraut, Fliegen-Ragwurz, Frauenschuh, Purpurknabenkraut). Hinzukommen viele andere, weitgehend an Lebensraumbedingungen des Extremstandorts angepaßte Pflanzen, wie Diptam, Echte Schlüsselblume, Frühlings-Adonisröschen, Graue Skabiose, Graues Sonnenröschen, Kalkaster, Kreuzenzian und Silberdistel.

Im Projektgebiet leben mehrere Vogelarten, wie Baumpieper, Neuntöter und Rotmilan. Außerdem gibt es dort die Zauneidechse, einige Fledermausarten sowie zahlreiche Insekten (wie Grabwespen, Heuschrecken,  Hummeln, Käfer, Schmetterlinge und Wildbienen).

Dominierende Pflanzen (wie Brennnessel, Disteln, Gräser, Kanadische Goldrute) und Büsche (wie Brombeere, Hartriegel, Rosengewächse, Schlehe, Weißdorn) drohen die gegenwärtige, besonders schutzbedürftige, artenreiche Flora zu unterdrücken. Anstelle der für das Überleben dieser Arten erforderlichen offenen bis halboffenen Landschaft könnte in einigen Jahren eine weitgehend geschlossene Gebüschstruktur entstehen.

Um eine solche Entwicklung zu verhindern, sind die Flächen des Projektgebiets beweidet worden. Dieses hat ein regional ansässiger Schäfer mit einer  größeren Schafherde und mitlaufenden Ziegen nach einem in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimischer Orchideen Sachsen-Anhalt abgestimmten Beweidungsplan umgesetzt. Die Tiere haben – der traditionellen Nutzung entsprechend – dominierende Pflanzen und Büsche verbissen, sie so niedrig gehalten oder in ihrem Wachstum stark geschädigt.

Die Stiftung hat sich 2016 und 2017 an den Kosten für die Beweidung mit Zuschüssen beteiligt.

Projektträger: Verwaltung des Geo-Naturparks „Saale-Unstrut-Triasland“ e.V.

Schafe
(Foto: Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland)



Bläuling
(Foto: Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland)



Kalkaster
(Foto: Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland)



Kreuzenzian
(Foto: Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland)



Pflege einer Orchideenwiese
Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus)